"Ein Löffel Liebe - ein Löffel Arbeit."

Maria Aarts

Ein Leben für die Pädagogik

  • Maria Aarts wurde am 3. August 1950 in Budel, einem kleinen Dorf tief im Süden der Niederlande in eine große Familie geboren. Als achtes von 14 Kindern nahm sie viele ihrer zutiefst humanistischen, der Natur nachempfundenen, Werte und Einstellungen als Basismodell gelingender Interaktion mit in den Aufbau ihrer eigenen Marte Meo-Methode.

„Was ich zu sagen habe, zeige ich anhand von Videoaufzeichnungen, die die gelingende Interaktion von Menschen zeigen. Kein Buch und keine wortreiche Erklärung kann es mit der Wirkung von Videobildern aufnehmen, denn „Seeing is believing“! Ich werde oft gefragt, wann ich damit angefangen habe, Interaktionen Schritt für Schritt zu beobachten. Dann antworte ich zunächst 1978.“

  • Nachdem Maria Aarts ihren beruflichen Werdegang durch ihre pädagogische Arbeit im Kinderheim und die Leitung einer Wohngruppe für Kinderpsychiatrie immer mehr auf Kinder mit Förderbedarf ausrichtete, wurde sie 1978 Direktorin von „Orion“, einer Tagesklinik für Kinderpsychatrie als Institution des Niederländischen Ministeriums für Fürsorge, Gesundheit und Kultur. Das „Orion“ Tagesbehandlungszentrum in Roggel in den Niederlanden bot Tagesgruppen für Kinder als Alternative zur stationären Unterbringung.

„Aber wenn sie meiner Mutter diese Frage gestellt hätten, hätte sie ihnen die Geschichte der kleinen Maria erzählt, die schon im Alter von vier oder fünf Jahren begann, andere Menschen in einer sehr ausdauernden und intensiven Art anzustarren. Meine Mutter verbot mir dies und drohte jedes mal damit, mich nicht mehr zu Besuchen mitzunehmen. Natürlich gelobte ich regelmäßig Besserung, brach jedoch im nächsten Moment dieses Versprechen, um ungeniert die Blicke und Bewegungen anderer Menschen in meiner Umgebung und die daraus resultierenden Reaktionen zu studieren. Meine Mutter erwähnte ausgefallene Ideen, die ich als Resultat meiner Forschungen anderen Menschen vorstellte. Erst Jahre später ging ihr auf, wie nützlich dieses Anstarren als meine besondere Gabe war. Und zwar in Trondheim, wo ich ein Projekt zur Verbesserung elterlicher Kompetenz supervidierte („Enhance the competence of parents projects“). Bei der abschließenden Sitzung fassten die Teilnehmer verschiedenster Berufsgruppen zusammen, was sie von meinem Marte Meo-Programm gelernt hatten. Da erkannte meine Mutter, wie nützlich mein Verhalten als Kind gewesen war und wie viele Menschen inzwischen von meinem Wissen profitierten und anderen dabei halfen, ein besseres Leben aufzubauen. Auf dem Rückweg von dieser Veranstaltung im Taxi meinte sie dann: “Ganz schön schlau von dir, Maria, aus deinem Hang die Menschen anzustarren einen Beruf zu machen.“

  • Als Mitglied der Innovationsgruppe des Ministeriums zur Erneuerung des Niederländischen Jugendfürsorgeprogramms arbeitete Maria Aarts von 1987-1990 aktiv an seiner Verbreitung.

„Nun filmen wir bei Marte Meo nicht kritische Situationen, sondern Sequenzen, in denen deutlich wird, welcher nächste Entwicklungsschritt für einen Menschen wichtig ist. Wir können die Lebensgeschichte der Menschen nicht ändern, aber wir können immer wieder zu positiven Entwicklungen einladen. In der intensiven und langjährigen Zusammenarbeit mit Familien habe ich die Erfahrung gemacht, dass Mütter , Väter und andere Bezugspersonen vor allem ganz konkrete und verstehbare Informationen darüber benötigen, wie sie Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung unterstützen können.“

  • Aktuell arbeitet Maria Aarts in über 50 Ländern mit mehr als 32 Berufsgruppen.

„Seit mehr als 40 Jahren entwickle ich Marte Meo als Methode, die Menschen ermutigen soll, in ihrer eigenen Geschwindigkeit und aus eigener Kraft die Möglichkeiten und Chancen zur Entwicklung ihrer persönlichen Potenziale zu nutzen. Dabei habe ich mich immer an den Wachstumsmöglichkeiten von Menschen orientiert. Marte Meo hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem weit verzweigten internationalen Netzwerk entwickelt. Fachleute aus aller Welt, unterschiedlichen Kulturen und Fachgebieten pflegen einen intensiven Austausch und inspirieren sich gegenseitig. Durch die neuen digitalen Entwicklungen können Marte Meo Informationen immer mehr Menschen erreichen. Meine Energie möchte ich nun darauf verwenden, diese Möglichkeiten intensiv zu nutzen und mein Lebenswerk weiterhin mit großer Leidenschaft zu teilen. Ich möchte Menschen auf der ganzen Welt ermutigen, mit der Verbesserung ihrer Lebensqualität anzufangen, wo auch immer sie im Leben gerade stehen.“   - Big smile, Maria Aarts