Erziehung zum Frieden
Sehr früh, Anfang der 1930ger Jahre, hat sich Maria Montessori bereits mit dem Thema Frieden und Erziehung beschäftigt. Als sie 1939 nach Indien reiste und kurz danach der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde sie als italienische und somit feindliche Bürgerin von den Briten in Indien interniert. Sie verlies Indien erstmals wieder 1946. Diese Zeit nutzte sie, um sowohl die Friedenserziehung als auch die Kosmische Erziehung zu entwickeln. Es ist überliefert, dass sie sich mehrfach zum Gedankenaustausch mit Mahatma Gandhi getroffen hat.
In unserem Kinderhaus sind wir zwar weltanschaulich und polititisch neutral, dennoch vermitteln wir Ihrem Kind einen moralischen und ethischen Kompass, der ihm Orientierung geben soll. Es ist eben nicht egal, wie wir uns unseren Mitmenschen gegenüber verhalten.
Aktueller als Frieden kann ein Thema bei all den kriegerischen Auseinandersetzungen und rassistischen Tendenzen in unserer Gesellschaft nicht sein. In Montessoris Verständnis von Frieden handelt es sich nicht um eine rein politische Kategorie. Frieden kann nicht rein politisch hergestellt werden. Frieden ist auch nicht das Gegenteil von Krieg, weil dadurch die Ursachen von Krieg nicht beseitigt sind. Unter Frieden versteht Montessori eine sittliche Kategorie, deren Grundlage "Gerechtigkeit und Liebe unter den Menschen" ist. Diese Kategorie gehört deshalb in den Aufgabenbereich der Erziehung.
Montessori sagt: "Konflikte zu vermeiden ist Werk der Politik; den Frieden aufzubauen ist das Werk der Erziehung." Sie war davon überzeugt, dass die Friedenserziehung ein "Werk von universeller Tragweite" ist! Wir auch.